In vielen Gärten recken die Schneeglöckchen bereits ihre weißen Köpfchen in die Höhe. Sie gehören mit zu den ersten Frühlingsboten und wer sich an der Pracht nicht satt sehen kann, der kann aus einigen wenigen Schneeglöckchen im Garten jetzt ganz einfach sehr viele machen. Zur Blütezeit der Schneeglöckchen oder auch noch kurze Zeit nach der Blüte müssen dazu die Horste, die aus Mutterzwiebeln und Tochterzwiebeln bestehen, aus dem nicht gefrorenen Boden ausgegraben werden. Die kleinen Zwiebeln werden dann vorsichtig auseinandergenommen und ziemlich schnell wieder in die Erde gebracht. Austrocknen dürfen die kleinen Zwiebeln auf keinen Fall, sie sollten also nicht tagelang außerhalb des Bodens aufbewahrt werden. Raus aus der Erde und gleich wieder rein in den feuchten Boden, das ist der richtige Weg und dann wachsen die verpflanzten Schneeglöckchen ziemlich sicher auch an.
Diese Form der Vermehrung ist bis Anfang März möglich. Wenn die Schneeglöckchen jetzt während oder kurz nach ihrer Blüte geteilt und umgesetzt werden, dann haben sie in der neuen Umgebung noch genug Zeit, ordentlich einzuwurzeln. Gut angewachsen können sie im weiteren Verlauf des Jahres in ihrer Zwiebel Kraft und Energie sammeln, damit sie eingezogen die Zeit bis zur nächsten Blüte überstehen.
Schneeglöckchen vermehren sich aber auch ohne die Unterstützung des Hobbygärtners oder der Hobbygärtnerin, und zwar – wie im Pflanzenreich meistens üblich – über Samen. Dabei spielen dann übrigens oft Ameisen eine ganz wichtige Rolle. An den einzelnen Samenkörnern befindet sich nämlich ein kleiner Fortsatz, ein sogenannter Nährkörper und diesen Nährkörper fressen die Ameisen liebend gern. Sie nehmen also den am Boden liegenden Samen auf, tragen ihn durch den Garten und fressen den Nährkörper langsam auf. Wenn er aufgegessen ist, dann lassen sie den Samen einfach liegen. An der Stelle entwickelt sich dann aus dem Samen ein neues Schneeglöckchen.
Und noch ein Hinweis für alle Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner: NDR 1 Niedersachsen hat auch einen Garten-Podcast. Der Titel lautet „Alles Möhre, oder was?!“
In dem Podcast geht es darum, möglichst vielen Menschen Lust auf das Gärtnern zu machen, ganz egal, ob auf dem Balkon, der Fensterbank oder im eigenen Garten. Im Frühjahr und Sommer berichten wir vor allem über unsere beiden Gemüsebeete auf dem Gelände des Funkhauses in Hannover, die wir regelmäßig bepflanzen. Begleitet uns gerne dabei und hört Euch unsere Erfolge und Misserfolge an. Außerdem gibt es aber auch zahlreiche weitere Folgen, in denen wir u.a. über Permakultur, Schnecken, über Blumenzwiebeln, über Dahlien, über tolle Herbstfärber, über Obstgehölze, über Bienen in den Gärten, über alte Tomatensorten, Rosen, Hortensien, Zimmerpflanzen, besondere Orchideen, über Hühner im Garten oder auch insektenfreundliche Pflanzen sprechen. Zu finden ist der Podcast in der ARD Audiothek und auf vielen weiteren Podcast-Plattformen.
Autor: Ralf Walter, NDR 1 Niedersachsen